Bei Eastern Samar kommen mir als erstes immer die Bilder einer wilden Pazifikküste zur Erinnerung. Östlich von Samar sind bis Hawai nur der weite Ozean und der Philippinengraben zu finden (Die Inseln von Mikronesien unterschlagen wir hier der Einfachheit halber einmal).
In Calicoan - 10 Meter über dem Meer auf einem Hügel zu sitzen - den Wellen und Surfern zuzusehen und die Weite von Himmel und Ozean zu genießen, habe ich so stark sonst nirgends auf den Philippinen erlebt.
In den Bergen steht noch einiger Regenwald, aber schwer zugänglich, ... und hier befinden sich auch die Rückzugsräume der NPA! Von Zeit zu Zeit liest man von Zusammenstößen mit der Polizei oder dem Militär - aber keine Angst - Touristen sind nicht im Visier der NPA!
Die touristische Infrastruktur ist noch kaum entwickelt. Einige Straßen sind in sehr schlechtem Zustand. Die Mehrheit der Bevölkerung ist sehr arm, Ausländer werden aber sehr freundlich behandelt.
Vorsichtig sollte man aber bei örtlichen Fiestas oder Disco-Besuchen sein. Von Trinkgelagen und Streitereien sollte man sich strikt fernhalten! Körperliche Auseinandersetzungen beginnen sehr schnell, ... und mir ist von vielen Einheimischen berichtet worden, die ohne großen Anlaß bei solchen Auseinandersetzungen zu Tode gekommen sind.
Wegen dieser schnellen Bereitschaft zu Kämpfen, sind die Bewohner von Samar auch im gesamten philippinischen Archipel gefürchtet!
Günstige Unterkünfte Tanghay View Lodge, Ortsteil Tanghay,
Fanzimmer mit Gemeinschaftsbad ab 350 Peso, nur 3 Airconzimmer mit Bad ab 850 Peso, free WiFi.
Marcellos, Ortsteil Lupok,
4 ältere Airconzimmer mit Bad für 600 Peso, die neueren Airconzimmer ab 800 Peso finde ich persönlich weniger gut.
Guiuan (sprich Giwan) ist eine Kleinstadt ganz im Süden von Eastern Samar.
Mit dem Van benötigt man gute 3 Stunden von Tacloban aus.
An der Ostküste branden einige Hundert Meter entfernt von den langen Sandstränden wilde Pazifikwellen. Im Westen findet man ruhiges Meer und zahlreiche Inseln.
Von Guiuan aus gehen auch Boote nach Homonhon (der erste Haltepunkt von Magellan nach der Pazifiküberquerung) und Manicani. Beide Inseln sind stark vom Erzabbau gezeichnet.
Bekannt ist die alte Kirche mit ihren geschnitzten Kirchentoren. In den Straßen wimmelt es von Pedicabs (oder put puts), der philippinischen Variante der Rikschas.
Viel Regen fällt in den Monaten November bis Februar, wobei Guiuan und Calicoan mit ihrer ausgesetzten südlichen Lage nicht ganz soviel abbekommen wie das restliche Samar.
Es gibt einen ATM, der internationale Kreditkarten akzeptiert, allerdings mit einem Auszahlungslimit von 4000 Peso pro Transaktion (zum Teil in 100 Peso Scheinen ).
Tanghay View Lodge, Tanghay,
gutes Restaurant, schön gestalteter open air Bereich zum Meer hin, mittlere Preise, free WiFi.
Marcellos, Lupok,
ebenfalls schöne Terrasse über dem Wasser, einfache rustikale philippinische Küche, etwas günstiger.
Bronsky, kleines Restaurantgegenüber dem Geldautomaten, vorgekochte Gerichte, die wieder aufgewärmt werden. Einige interessante Speisen, günstige Preise.
bbq-Restaurants, südlich des neuen Bus- und Jeepneyterminals haben direkt am Meer eine ganze Reihe neuer einfacher Restaurants aufgemacht. (Von hier fahren frühmorgens Boote nach Homonhon.)
Die Insel Calicoan ist nur durch einen schmalen Kanal von Samar getrennt. Hier befinden sich wunderschöne Strände und einer der besten surfspots auf den Philippinen.
Man kann hier auch gut beobachten, dass die Planung von Nur-Hochpreistourismus in die Hose gehen kann!
Große Areale wurden für exklusive Villen zum Weiterverkauf ausgewiesen, es gab und gibt Pläne für 6- Sterne-Hotels, usw. Wer hier auf kurze Sicht Geld verdienen wollte, wird wohl schon wieder unter Preis verkauft haben. Die letzten 10 Jahre ist nicht viel gebaut worden, letztendlich wurde durch die überreizten Pläne unfreiwilliger Naturschutz betrieben.
Die Straße von Guiuan ist inzwischen in gutem Zustand, es fahren trikes und multicabs/jeepneys bis nach Sulangan im Süden.
Günstige Unterkünfte sind wie gesagt Mangelware - nur bei der Calicoan Villa (link)werden auch 3 einfache surfer-huts vermietet (mit Gemeinschaftsbad) für 1000 Peso, die sind aber häufig ausgebucht. Traumlage, netter kleiner swimmingpool, 180 Grad Aussicht, gutes Restaurant - auch für Tagesausflügler. Zimmer mit Bad ab 3000 Peso!
Wer nicht in den surfer-huts unterkommt, sollte sich pendeln von Guiuan aus überlegen, am besten mit einem gemieteten motorbike (20 Minuten).
Im exklusiven ABCD-Surfresort (rechtes Bild) kostet die Nacht ab 6150 Peso, schöne Anlage, Eintritt für Tagesgäste schon ab 25 Peso (?)!
Zwischen der Calicoan Villa und dem ABCD-Surfresort liegt der Hauptsurfspot, das Gelände ist frei zugänglich und einheimische surfer campen dort auch!
Von Mai bis Oktober hat es kleinere Wellen - gut für Anfänger geeignet. Von November bis April kommen dann schon gewaltige Brecher für Profis!
Einige km südlich führt eine schöne Brücke über einen weiteren Kanal, durch den Pazifikwasser strömt. Zu beiden Seiten liegt der Ort Sulangan, an der meist wellenlosen Westseite gibt es 2 Unterkünfte, flacher Strand, Preise beginnen bei 1800 Peso!
Bilder rechts und unten.
Ganz ordentlich schnorcheln kann man im Süden und Westen von Pearl Island (Bild rechts).
Eine kostenlose Genehmigung zum Besuch der Insel bekommt man bei der Fischereibehörde im Ortsteil Tanghay. In Tanghay kann man auch nach einem günstigen Fischerboot für den Transport suchen (ca. 30 Minuten Fahrzeit).
Auf der Insel wird anschaulich die Zucht der Perlen erklärt und man kann die Perlenmuscheln im Meer erschnorcheln.
Doch zurück zu den tourististischen Aspekten - an der gesamten Ostküste lassen sich viele attraktive weiße Sandstrände finden - und wer gerne surft - kann hier erstklassige Spots finden!
Die Anreise erfolgt wohl am besten über Tacloban/Leyte (Infos siehe dort). Für kurze Zeit wurde Borongan, die Hauptstadt von Eastern Samar, mal von Seair von Manila aus angeflogen, die Linie scheint aber nicht kostendeckend gewesen zu sein. Seit kurzem bietet die Fluggesellschaft "Midsea Express", 2 x pro Woche, Flüge in kleinen Maschinen von Cebu nach Guiuan an (und vice versa, Samstag und Montag). Wollen wir hoffen, daß sich viele Passagiere für die Route finden, damit es nicht wieder nur eine "Eintagsfliege" bleibt!
Von Tacloban geht die Anreise nach Borongan am schnellsten mit einem Van (ca. 4 - 5 Std.), ein Bus braucht etwas länger. Die Straße von der San Juanico Brücke bis zur Kreuzung mit der Hauptstraße Guiuan/Borongan (also der gesamte Süden) wurde erst vor wenigen Jahren fertig gestellt und ist in gutem Zustand, von der Kreuzung bis nach Borongan dagegen hat man eine reine Schlaglochpiste!
Northern Samar (später einmal)
Auf der Straße von Tacloban nach Guiuan kommt man durch den kleinen Ort Lawaan, ein wenig westlich vom Dorf findet man in den Bergen im Hinterland den mächtigen Amandaraga Wasserfall. Für den Besuch am besten einen Führer in Lawaan besorgen und Essen und Getränke für ein Picknick mitnehmen (ein wenig trekking ist angesagt).
In Lawaan vermietet ein Deutscher ein Haus, dem auch das weiter im Westen (Richtung Marabut) gelegene Jasmin beach resort gehört, in letzterem beginnen die Preise für Fanzimmer ab 1000 Peso.
In Borongan, der Provinzhauptstadt von Eastern Samar, war ich noch nicht. Daher hier ein link zur website von Klaus Polak, der ausführliche Infos anbietet, Stand 2007 (link).
Weitere Tipps zu Eastern Samar kann man auf der website von Martin Klughardt finden (link).
Im weiter nördlich gelegenen Taft gibt es das Dankalan beach resort, hier findet sich ein Bericht mit Bildern auf der englischsprachigen website von dutchpickle (link).
Ein neues Eco tourism - Projekt bietet der Samar Island Natural Park an, es werden Bootstouren auf dem Ulot river durchgeführt, auch Kayaks können ausgeliehen werden, siehe flyer rechts.