Catanduanes wird in Reiseführern häufig als von Taifunen verwüstete Insel dargestellt und so verwundert es nicht, daß sie bisher nur selten von Touristen besucht wird. Richtig ist, daß die Insel in der Haupteinflugschneise der Taifune liegt und jedes Jahr mehrere davon abbekommt. Falsch ist, daß die Städte, Gemeinden und Resorts verwüstet seien, bzw. nach einem Unwetter nicht wieder aufgebaut würden. Ich habe eher den Eindruck gewonnen, die Einheimischen gehen hier gelassener und selbstverständlicher mit Taifunen um, eben weil sie deren häufige Wiederkehr gewohnt sind.
Obwohl ich die Insel im Rahmen meiner Bicoltour 2011 nur mal eben kurz mitnehmen wollte, hat sie mich schwer begeistert und ich bin stattdessen 6 Wochen geblieben! Die wilde und buchtenreiche Ostküste von Puraran bis Tambongon würde ich zu den schönsten Küstenlandschaften der Philippinen zählen, aber auch an der Südküste finden sich zahlreiche attraktive weißgelbe Sandstrände. Die Insel eignet sich hervorragend für Entdecker- und Erlebnisreisende, Freunde von exklusiven Resorts und Rundumversorgung müssen sich auf wenige Plätze beschränken. Für Motorradfreaks ist die Insel ein Abenteuerspielplatz. Einigen Regenwald findet man an den gewaltigen Bergmassiven im Landesinneren, die Nordostküste hinterläßt den Eindruck man würde gerade Irland bereisen, die Palumbanes Inselgruppe im Nordwesten bietet völlig unbekannte wunderschöne Traumstrände.
Auch wenn in den nächsten Jahren etwas mehr Touristen kommen sollten, ich denke hier wird man auch noch in 10 oder 20 Jahren einsame Strände und ursprüngliches Philippinen finden!
Die beste Reisezeit dürfte von März bis September sein, wobei man ab Juni die Taifunvorhersage im Auge behalten sollte.
Für (sehr gute und erfahrene!) Surfer ist auch der Zeitraum danach interessant, weil dann in Puraran die berühmten "Majestic Waves" zu erwarten sind (später mehr darüber). Allerdings wer auf Catanduanes reist, sollte schon ein paar Regentropfen vertragen können, hier am Pazifik ist es immer ein wenig feucht und die hohen waldreichen Berge entwickeln auch eigene Regenwolken!
Seabreeze, großes open air - Restaurant, gleich beim Pier. Die philippinischen und seafood-Gerichte sind sehr gut, kleines Restaurant im Haus. Für mich angenehmster Ort zum Essen in Virac. Auch gute Frühstück-Omeletts.
Hotelrestaurants, siehe oben.
Blossoms, Quezon Ave., eine Art Bistro, Cafe und Kuchen lecker, die Gerichte für meinen Geschmack sehr unterschiedlich, gute rice toppings, schreckliche Pizza.
Cathy´s, gegenüber vom capitol building, sehr günstige und überwiegend gute vorgekochte Gerichte. Häufig Cassava-cake im Angebot.
Das Nachtleben besteht aus einigen einfachen Videokes, die am Ende des östlich gelegenen Ortes San Vicente beginnen, jede Menge "Baklas".
Monte Karlo Waterfront Tourist Inn, östlich von San Vicente, Zimmer beginnen bei 800 Peso, hat gute Bewertungen in Hotelportals, Strand auf der anderen Straßenseite - ist aber nicht sonderlich reizvoll (siehe Bild links).
Eine weitere Unterkunft mit swimmingpool daneben.
Jeepneys und Busse fahren in Virac nach Ankunft der Fähre (etwa gegen 11.00 Uhr) und warten in der Nähe des Piers. Es gibt viele Vans Richtung Viga, Panganiban (Payo) und Bagamanoc. Die Straße entlang des Bato rivers und über die Berge ist inzwischen zementiert, ebenso bis nach Puraran im Osten und Codon im Westen.
Der eigentliche Terminal liegt östlich des Flußes. Hier ist vor allem frühmorgens viel Betrieb, der letzte Bus nach Pandan (an die Nordspitze) fährt gegen 9.00 Uhr.
Außergewöhnlich reichhaltig ist das Fischangebot auf Catanduanes, überall werden an der Straße kleine Verkaufsstände aufgebaut, ich habe noch nirgends so viele riesige Fische gesehen, Catanduanes ist vor allem für seinen Blue Marlin bekannt, den man auch nahezu in allen Restaurants bestellen kann.
In Balite gibt es eine günstige Unterkunft. Johnnys Place hat Fanzimmer ab 350 Peso, einen swimmingpool und liegt ebenfalls - mitten im Dorf - an einem attraktiven Strand.
Näher bei San Andres sind am Strand das Pasa Tiempo und das Amenia Beach Resort zu finden, jeweils mit Restaurants.
Etwa 2 km westlich findet man im Ort Igang einen schönen Strand (Bild links - netter Spaziergang).
Auch hier läßt sich weiter draußen, bei sanften Wellen, ein wenig schnorcheln. Bei klarem Wetter sieht man von den Buchtspitzen aus den Mayon-Vulkan in Albay.
Die ganze weitere Südküste (Richtung San Andres) verfügt über eine Reihe schöner Strände.
Da nur unbefestigte Straßen vorhanden sind, ist der Zugang nicht immer ganz einfach. Am besten läßt sich die Gegend mit einem (geliehenen) motorbike erkunden.
Zur Orientierung ist es sinnvoll die EZ MAP "Catanduanes" zu kaufen, es sind zwar nicht alle kleineren Straßen vorhanden bzw. richtig eingezeichnet, aber insgesamt gibt sie doch einen brauchbaren Überblick. Erhältlich in Buchhandlungen großer Städte und Malls oder online hier (link).
Einige hundert Meter nördlich der Luyang Cave gibt es eine Abzweigung die zum Berg Cagmasoso und anderen Bergen führt. Die Straße wird bald sehr schmal, ist aber etwa 2/3 des Weges zementiert und kann als Aufstiegshilfe genutzt werden. Hier steht noch einiger ursprünglicher Wald, zu dem kleinen Wasserfall müßte man kommen, wenn man dem Bach im Tal bei der Luyang Höhle folgen würde.
Wendet man den Blick Richtung Virac, erinnern die Hügel ein wenig an die "chocolate hills" in Bohol (Bild unten).
Fährt man auf der Straße von Virac nach San Andres kommt man bei Sto. Domingo über die Payo-Brücke.
Unten am Fluß befinden sich einfache Sonnenschutzhütten, an einem sonnigen Tag ist der Platz angenehm für ein Picknick und lädt zum Schwimmen ein.
Rund 10 km später führt die Straße durch ein dichtbewaldetes Gebiet. Hier findet man die Luyang Cave. Die geschichtlichen Ereignisse werden in dem Infoboard beschrieben (Bilder unten).
Nach San Andres (30 Minuten westlich gelegen) gehen 2 Fähren von Tabaco, Ankunft: 10.30 und 16.30 Uhr (Abfahrt in Tabaco um 7.00 und 13.00 Uhr), Rückfahrt: 13.00 und 8.00 Uhr morgens.
Virac ist eine recht saubere, etwas verschlafene Provinzhauptstadt, rund 65.000 Einwohner, alle Inselbehörden sind hier zu finden, ein immigration office gibt es leider nicht, das nächstgelegene ist in Legazpi. Virac verfügt über ATMs (BDO + Phil. Nationalb.), mit Kreditkarte läßt sich Geld ziehen! Die Stadt ist im Norden von hohen bewaldeten Bergen umgeben. Ein hilfreiches touristoffice ist im capitol building zu finden, leider gibt es keinen offiziellen Motorradverleih, privat probieren, notfalls Hilfe zur Vermittlung vom tourist office in Anspruch nehmen.
Die Hauptstadt Virac liegt im Süden von Catanduanes.
Flugverbindung mit Manila, Cebu Pacific und Zest Airways fliegen beide Mo, Mi, Fr, + So die Route.
Der Flughafen liegt im Stadt-gebiet.
Tägliche Fährverbindung mit Tabaco in Albay, die Fähre kommt um 10.30 Uhr (Abfahrt in Tabaco um 6.30 Uhr), Rückfahrt: 13.00 Uhr.
3 einfache Cottages für 300 + 500 Peso (Fan mit Gemeinschaftsbad). 3 Nipahuts mit Aircon für 1000 Peso. Viele Airconzimmer mit cableTV für 1500 - 4000 Peso.
An Wochenenden und April/Mai vielbesucht und schon mal ausgebucht! Gutes Restaurant vorhanden.
Anreise: Die Straße von Virac ist unbefestigt und da nur kleine Barangays in der Nähe sind, kaum Jeepneys, Tricycles fahren ab 150 Peso oneway.
Die Bucht fällt bei Ebbe weitgehend trocken und ist dann weniger attraktiv, am Ende des Hochseilgartens gibt es eine Art natürlichen swimmingpool mit Sprungbrett zum Schwimmen.
Bei Ebbe und sanften(!) Wellen kann man zur Riffkante laufen/schwimmen und der erfahrene Schwimmer kann dort schnorcheln.
Etwa 20 Minuten südwestlich von Virac liegt das Twin Rock Beach Resort. Es dürfte gegenwärtig die attraktivste Anlage auf Catanduanes sein.
Es gibt einen breiten Sandstrand und eine ganze Reihe von Freizeitangeboten.
Viel Beachtung findet eine kleine Zipline (50 Peso), mit der man über die Bucht schweben kann. Eine große Kletterwand (50 Peso) und ein Hochseilgarten (175 Peso)sind in gutem Zustand. Kayaks können ausgeliehen werden (100 + 150 pro Std.). Dann gibt es einen großen swimmingpool (75 Peso) mit Rutschen, der gerne von Kindern aufgesucht wird. Überteuert ist das Schnorchelequipment für 400 Peso!
Eintritt für Tagesgäste: 50 Peso, offene Beachhütten ab 200 Peso.
Midtown Inn, Rizal Ave., die DZ (mit Aircon + cableTV) beginnen ab 900 Peso. Platz im Mehrbettzimmer mit Fan + Gemeinschaftsbad schon ab 200 Peso, mit Aircon für 500 Peso. WiFi, Kleinbus kann gemietet werden, gutes Restaurant.
Marem Pension, Rizal Ave. (Richtung Bato), DZ mit Fan + Gemeinschaftsbad für 175 (!) Peso. DZ mit Bad, Aircon + cableTV ab 775 Peso, free WiFi, einfaches Restaurant.
Rakdell Inn, Geronimo Tabuzo Str., DZ (Aircon + cableTV) ab 900 Peso, Zimmer mit Fan und Gemeinschaftsbad für 300 Peso. Gutes Dachrestaurant mit Aussicht auf die rückwärtigen Berge.
Rhaj Inn, Nat. Highway, Ecke Provincal Road (Gogon Silangan), Zimmer mit Fan + Gemeinschaftsbad für 180 Peso, DZ mit Bad (Aircon + cableTV) ab 800 Peso.
In dem zweitgrößten Inselort San Andres habe ich keine Unterkunft gesehen. Um den Pier herum ist der ganze Tagesablauf von der Abfahrt und Ankunft der Fähren geprägt. Entsprechend viele philippinische Restaurants sind zu finden, die sehr preisgünstige und durchaus gute Speisen anbieten. Ebenso wie in Virac, fahren viele Busse und Jeepneys nach Ankunft der Boote, um 10.30 und 16.30 Uhr.
Etwa 5 km westlich von San Andres gibt es eine Abzweigung zu einer kleinen Halbinsel. Südlich des Ortes Agojo gibt es ein fishsanctuary (Bild links). Ich bin noch nirgends in einem fish sanctuary mit so wenig Fischen geschwommen :-) Auch die meisten Korallen sind in schlechtem Zustand. Der Zugang ist auch schwierig, weil man anfangs ein wenig in eine Art Schlamm einsinkt und man dann weit rausschwimmen muß, bis es etwas zu sehen gibt. Trotzdem halte ich es für eine gute Idee das sanctuary aufzusuchen, weil so die Einheimischen sehen - die Touristen würden sich dafür interessieren - und so vielleicht in Zukunft Korallen und Fische "besser" schützen!
Zurück an der Hauptstraße - weiter Richtung Westen - durchquert man wieder viele Reisfelder. Ich habe hier keine brachliegenden Flächen gesehen, in einigen Gegenden sogar eine kleine Terrassenkultur wie in den Bergprovinzen.
Catanduanes war wohl - auch wegen seiner etwas abgelegenen Lage - schon immer bemüht, sich selbst zu versorgen.
Küstenlandschaft um Bislig
Was tun, wenn ein Taifun kommt?
Nun, im Grunde nicht viel! Zuerst einmal, immer die Taifunvorhersage im Auge behalten (link). Dann wird darüber hinaus auch in den Nachrichten berichtet.
Es gibt die Warnstufen 1, 2 und 3. Ab 1 wird in der Regel der Fährverkehr eingestellt und spätestens ab 2 auch die Flüge.
Ansonsten, sich in eine sichere Unterkunft zurückziehen und auf mehrere Tage Dauerregen, starken Wind und eventuellen Stromausfall einstellen.
Sollte ein sogenannter "Super-Taifun" im Anflug sein (Stufe 3), sind die soliden Hotels in Virac ein guter Aufenthaltsort!
Sobald der Taifun beginnt (Stufe 1), keinesfalls mehr herumreisen! Bei Dauerregen quellen die Flüsse aus den Bergen in kurzer Zeit über, und die Straßen sind schon mal 1 Meter - oder mehr - überschwemmt!
Bei klarem Wetter hat man von der ganzen südöstlichen Ecke von Catanduanes einen guten Blick auf den Mayon, wenn er sich nicht, wie leider allzuoft, hinter Wolken versteckt.
Codon verfügt über einen schönen langen Pier (Bild links).
Von hier aus kann man für ca. 1500 Peso ein Boot nach Guijalo im Süden der Caramoan-Halbinsel chartern. Bei gutem Wetter ist ein Flug nach Virac, verbunden mit dem Bootstrip von hier aus, die schnellste Anreisemöglichkeit nach Caramoan!
Im Gespräch war auch eine Roll on/Roll off - Fähre, die Sagnay in Albay mit Guijalo und Codon verbinden soll. Vielleicht wird sie ja demnächst realisiert.
Derzeit endet die zementierte Straße einige km hinter Codon, aber die Bauarbeiten Richtung Norden sind im Gange.
Pier von Codon, im Hintergrund die Caramoan-Halbinsel