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Palawan
Linapacan liegt zwischen der Calamian Group (Busuanga und Culion) und der eigentlichen Insel Palawan. 1999 lag ich dort erstmals 1 Stunde in San Miguel am Pier, Zwischenaufenthalt meines damaligen regulären kleinen Linienbootes zwischen Coron und Taytay. Seit diesem ersten kurzen Aufenthalt hatte ich mir vorgenommen diesen Ort einmal genauer in Augenschein zu nehmen, wenn ich  ausreichend Zeit dafür haben sollte. 2009 war es endlich soweit! Mittlerweile gibt es kein reguläres Passagierboot mehr von Coron, angeblich soll es gesunken sein! ... und wirklich - bevor man dieses Kleinod aufsuchen kann - steht eine abenteuerliche und häufig gefährliche Reise bevor, in kleinen, mitunter überladenen Booten von Händlern oder Einheimischen.
In Coron kann man an der Südseite des neuen Landgewinnungsprojektes (vom Markt Richtung Busterminal gehen) nach Booten fragen, die nach Linapacan fahren, 2010 wurden in der Regel 300 Peso fürs mitfahren verlangt. Bei starkem Wind sollte man die Reise lieber verschieben, in der Linapacan Strait ist schon bei normalem Wind mit starken Wellen zu rechnen. Ich persönlich mag auch nicht in die Nacht kommen, und falls keine Schwimmweste an Bord sein sollte, unbedingt eine eigene kaufen! Dann muß man sich auch erkundigen, zu welchem Ort das Boot fährt.
In Linapacan gibt es keine Straßen und der Weitertransport geht in der Regel auch nur durch gecharterte Boote. Der Hauptort liegt im Nordosten und heißt San Miguel. Dort gibt es seit 2009 eine kleine Pension mit Gemeinschaftsdusche (5 Zimmer - 400 Peso). Die Inhaberin Dory versucht die Wünsche der Gäste nach besten Möglichkeiten zu erfüllen, organisiert auf Wunsch Boote zu den umliegenden Inseln und kocht Vollpenion zu günstigen Preisen. Dies ist auch die einzige (aber eine gute) Möglichkeit in San Miguel zu essen! Ihr Mann fährt regelmäßig (1 - 2 x die Woche) von Taytay nach Linapacan und liefert Reis, Bier und andere Dinge des täglichen Bedarfs (dies ist auch die zweite Möglichkeit nach San Miguel zu kommen).
Der andere Ort in dem man landen könnte, ist Maroyogroyog, er liegt etwa 1 Bootsstunde entfernt in einer tiefen Bucht im Nordwesten der Insel. Dort gibt es keine regulären Übernachtungsmöglichkeiten, aber nach vorheriger Absprache mit dem Bootsbesitzer und Händler (über seine Mitarbeiter), besteht die Möglichkeit zu Unterkunft und Verpflegung in seinem großen Privathaus am Pier.

Allerdings sind die reizvollen Umgebungsinseln: "Patoyo", "Elli", "Mephdet", "Ariara", "Inapupan" näher am Hauptort San Miguel. Der Reiz von Maroyogroyog liegt in der Weltabgeschiedenheit, Ausländer wurden dort noch nicht oft gesichtet. Der Ort verfügt noch über relativ vollständige hohe Bambuszäune entlang der Straße.
Theoretisch könnte man auch direkt mit dem Boot (linkes Bild) von Manila anreisen, aber dies ist nur ein Angebot für Personen, die ihre eigenen Grenzerfahrungen erweitern wollen.


Mögliche Aktivitäten:

In San Miguel kann man gut östlich des Piers schnorcheln (das vorgelagerte Riff ist mittlerweile ein marine sancturary), man kann sich auch hinter dem Friedhof auf Elli Island absetzen lassen und die Unterwasserwelt des schmalen Durchgangs zu Linapacan erkunden.
An dieser strategisch wichtigen Stelle ist es mit guten Kletterkünsten möglich zu den Resten eines spanischen Beobachtungsposten aufzusteigen, den auch die Japaner im II. Weltkrieg genutzt haben sollen. Ferner besteht die Möglichkeit mit einem Führer und einer guten Taschenlampe etliche Höhlen zu erkunden. Die größte Höhle ist im Hinterland der Südküste von Elli zu finden.
Wandern kann man z.B. zu zwei weiter im Norden liegenden Stränden. Gegen Ende des Dorfes - vor den Brunnen - geht ein Fußweg hügelaufwärts. Vorbei an zahlreichen Kaschubäumen (kasoys, cashew-nuts) verläuft der Weg zu einem kleinen Dörfchen. Geht man am Strand weiter, gelangt man zu einer kleinen im Meer vorgelagerten Felseninsel. Besteigt man diese, hat man eine gute Sicht auf die umliegenden Inseln und die zumeist stürmischen Wellen.
Eine andere Möglichkeit ist, der Straße Richtung Westen zu folgen. Sie endet oben auf dem Berg, wenn man zwei Zäune übersteigt, die Fahrzeuge an der Weiterfahrt hindern sollen, kommt man auf einen Fußweg, der etwa 2 Stunden durch ein schönes Waldgebiet verläuft und an einem Garten endet.
Linapacan      El Nido
Busuanga      Puerto Princesa
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san miguel
Boot
Höhle
Tierfelsen
spanischer Beobachtungsposten
Wellen vor Linapacan
Landschaft auf Linapacan
spanisches Fort
Ein von der Geschichte vergessenes und von der Natur völlig zugewachsenes altes spanisches Fort findet man 45 Bootsminuten von San Miguel entfernt am Ende einer tief eingeschnittenen Bucht und umgeben von einer Perlenfarm. Führer unbedingt notwendig, da man das Fort auch nicht erkennen kann, wenn man nur wenige 100 Meter davon entfernt ist!
Umliegende Inseln:

Patoyo liegt San Miguel direkt östlich gegenüber, hat zahlreiche schöne Sandstrände und ist auch bei hohen Wellen gefahrlos (und günstig) zu erreichen. Gute Aussicht von den Inselbergen, gutes Schnorcheln am südlichen Strandabschnitt und mit Einschränkungen auch in der nächsten Bucht im Süden.
Schmetterling
Strand von Inapupan
Ariara und 3 weitere Inseln sind in Privatbesitz eines Konsortiums. Der Belgier Peter baut auf Ariara seit 3 Jahren ein Topresort auf. Die Nutzung steht noch nicht fest, es ist aber nicht an Tagesgäste gedacht! Wie ich kürzlich im Internet gelesen habe, ist die Anlage jetzt in Betrieb. Ab etwa 450 $ pro Tag kann man dort in der Nebensaison loggieren, wenn man mindestens 1 Woche bleibt und 5 zahlende Freunde mitbringt! (ariaraisland.com)
Solange der Betrieb nicht läuft, kann man ja mal telefonisch von San Miguel anfragen (viele Arbeiter), ob man auf Ariara oder den anderen Inseln schnorcheln kann. Ariara ist diesbezüglich sehr lohnenswert, langer Steg, viele Fische und ein sich erholendes Korallenriff!
Dies wird jetzt wohl nicht mehr möglich sein.
Inapupan, (Bild oben) etwa 30 Minuten von San Miguel entfernt. Empfehle geschlossenes Boot, da zumeist hohe Wellen. Traumstrände und ein urwüchsiges Inseldorf warten auf die Entdeckung!

Cagbatan (Malbutan) ist in Privatbesitz. Auch sehr schöner Strand, bei der Überfahrt meist hohe Wellen, schnorcheln mittelprächtig. Schöne Felsformationen, Besuch vom Besitzer nicht erwünscht. So langsam verstehe ich, warum in immer mehr Orten das Plakat hängt: "Palawan is not for sale!"

Elli und Mephdet liegen gleich südlich von San Miguel. Auf die Höhlen und den spanischen Beobachtungsposten habe ich schon hingewiesen, ebenso auf den tiefen Kanal, der sich gut zum schwimmen und schnorcheln eignet.
Ein flacher Kanal verläuft zwischen Elli und Mephdet, nicht sehr tief - aber mitunter starke Stömung. An der Ostseite beider Inseln finden sich schöne Strandabschnitte.
Inseln vor Ariara
Im Süden von Linapacan liegt der Ort San Nicolas, da ich diesen noch nicht aufgesucht habe, kann ich auch nichts darüber berichten!

Vielleicht sollte ich noch darauf hinweisen, dass der Aufenthalt auf Linapacan trotz aller Schönheiten mit vielen Entbehrungen verbunden ist!
Es gibt nur von 6 Uhr abends bis vielleicht 2 Uhr nachts Strom. Es ist entweder sehr heiß oder häufig sehr windig. Es gibt keine ärztliche Versorgung - es sollten also nur gesunde Leute die Reise wagen!
Die Anfahrt von  Taytay/Palawan dauert etwa 8 Stunden und geht auch durch eine sehr schöne Inselwelt. Zumeist wird die Route östlich von Linapacan gewählt, da dort windbedingt meist kleinere Wellen sind.
Die Anfahrt von Coron/Busuanga dauert (je nach Motorleistung und Wetterbedingungen) 4 - 6 Stunden, ebenfalls viele attraktive Inseln. Wenn man ein eigenes Boot chartert, einen Schnorchelstopp einlegen, auf Binalabag etwa.
In Decabaito, erste Insel südlich von Culion und nördlich der Linapacan Strait, gibt es ein großes Dorf.
Meerenge bei Linapacan
Strand auf Inapupan
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